Cloud- vs. On-Premise-Lösung – Was ist der Unterschied?

Sie überlegen, ob eine Cloud- oder eine On-Premise-Lösung besser für Sie geeignet ist? Hier erfahren Sie alles über die Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile beider Varianten.

7 Min. Lesezeit
GRATIS CHECKLISTE

Durch moderne Techniken ist es heutzutage nicht mehr notwendig, jedes Programm auf dem jeweiligen Zielgerät zu installieren. Über die sogenannte Cloud sind viele Anwendungen auch oder sogar ausschliesslich online verfügbar. Solche Programme bieten klare Vorteile, doch sind sie tatsächlich die bessere Wahl?

Was ist der Unterschied zwischen Cloud- und On-Premise-Lösungen? Auf eine Cloud-Software kann online zugegriffen werden, ohne dass eine Installation auf dem Endgerät stattfindet. Ausserdem handelt es sich in der Regel um ein Abonnement. On-Premise-Lösungen hingegen werden einmalig bezahlt und fest auf einem Gerät installiert. Es fallen jedoch auch Update- oder Maintenance-Gebühren an, um die Software auf dem aktuellen Stand zu halten.

Im Folgenden erklären wir Ihnen, worum es sich bei Cloud- und On-Premise-Lösungen handelt und welche Vor- und Nachteile beide Varianten mit sich bringen.

cloud- vs-on-premise2

Cloud-Software – Definition und Vorteile

Cloud-Software lässt sich ganz einfach beschreiben. Anstatt das entsprechende Programm zu kaufen und es auf dem gewünschten Gerät zu installieren, wird ein Abonnement abgeschlossen. Der Hersteller selbst hostet die Software auf seinem Server und gewährt den Kunden und Kundinnen den Zugang, ohne dass eine separate Installation benötigt wird. Das jeweilige Endgerät, etwa der Laptop, stellt über den Browser eine Verbindung zum Rechenzentrum her und schon können Nutzer:innen auf die Software zugreifen. Alles, was man benötigt, ist also eine Hardware mit Zugang zum Internet.

Aktualisiert wird die Software immer vom Anbieter, was bedeutet, dass Updates ohne jegliches Zutun des Nutzers aufgespielt werden, wodurch sich das System immer auf dem neuesten Stand befindet. Eine Cloud-Software ist komplett unabhängig von Standort und Gerät, was bedeutet, dass man auch über verschiedene Geräte jederzeit Zugriff auf die Software hat.

In der Regel ist professionelle Software in jedem Fall mit hohen Kosten verbunden. Bei On-Premise-Lösungen fallen diese Kosten zwar nur einmalig an, dafür handelt es sich allerdings um eine grosse Investition. Um die Software auf dem aktuellen Stand zu halten und Sicherheitsrisiken zu vermeiden, werden regelmässig Update- oder Maintenance-Gebühren fällig. Zusätzlich gehen Sie ein Risiko mit dem Erwerb ein, da sich Ihre Anforderungen jederzeit verändern können und die Software nicht mehr passt. Bei Cloud-Lösungen hingegen kann der Nutzer für gewöhnlich zwischen einer monatlichen oder einer jährlichen Zahlung wählen. Das bringt einerseits den Vorteil mit sich, dass die Kosten absehbar sind und gut kalkuliert werden können, andererseits kann das Abonnement jederzeit gekündigt werden, wenn es den Anforderungen nicht mehr entspricht.

Klar sagen muss man: Wer sich für Cloud-Software entscheidet, muss dem Anbieter vertrauen und sämtliche Kontrolle an ihn abgeben. Da es sich um sensible und unternehmensrelevante Informationen handelt, sollten Sie bei Ihrer Suche stets auf Seriosität achten. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass der Anbieter seine Leistungen einstellt, was negative Folgen auf den Nutzer haben kann. Dies geschieht in der Regel nicht unangekündigt und der Anbieter gewährt während einer Übergangsfrist dem Nutzer Zugriff auf seine Daten, um diese exportieren zu können.

Zahlen und Fakten zur Cloud-Nutzung

cloud- vs-on-premise4

Um deutlich zu machen, wie sehr sich Cloud-Lösungen am Markt etablieren, haben wir einige Daten zusammengefasst:

  • Im Jahr 2019 nutzten drei Viertel der Unternehmen Rechenleistungen in der Cloud
  • Jedes fünfte Unternehmen plant oder diskutiert den Einsatz einer Cloud-Lösung
  • Nur für rund 6 Prozent sind Cloud-Lösungen kein Thema
  • Etwa drei Viertel der Cloud-Nutzer sehen im Cloud-Einsatz einen großen Beitrag zur Digitalisierung des Unternehmens insgesamt und für die Digitalisierung interner Prozesse
  • Fast acht von zehn Unternehmen unterstreichen, dass der mobile Zugriff auf IT-Ressourcen erleichtert wird und IT-Leistungen schneller skaliert werden können
  • Jeder zweite Public-Cloud-Anwender beobachtet eine Zunahme der Datensicherheit
  • Ein Viertel konnte seine IT-Kosten insgesamt über die Public-Cloud senken

Weitere Informationen und Zahlen zur Cloudnutzung finden Sie hier →

Vor- und Nachteile einer Cloud-basierten Software

Im Folgenden haben wir Ihnen die Vor- und Nachteile der Cloud-basierten Software übersichtlich zusammengefasst.

Vorteile Nachteile
Geringe Hardware-Anforderungen: Da die Computerleistung im Rechenzentrum stattfindet, bedarf das verwendete Endgerät keiner hohen Leistungsfähigkeit. Internetzugang: Um eine Cloud-basierte Software zu verwenden, ist eine stabile Internetverbindung zwingend notwendig.
Wartung: Bezüglich der Wartung entsteht kein Aufwand für den Nutzer, da diese vom Fachpersonal des Herstellers übernommen und automatisch aufgespielt wird. Datenschutz: Man übergibt den gesamten Datenschutz an ein fremdes Unternehmen.
Skalierbarkeit: Zusätzliche Accounts oder weitere Funktionen lassen sich zeitnah und einfach hinzufügen oder abbestellen. Abhängigkeit: Beendet der Anbieter aus irgendeinem Grund den Betrieb der Cloud, ist die Software für den Nutzer nicht mehr verfügbar.
Kosten: Die initialen Kosten sind bei einem Abo-Modell eher gering und kalkulierbar.  

cloud- vs-on-premise3

On-Premise Software – Definition und Vorteile

In den vergangenen Jahrzehnten wurde hauptsächlich auf die Verwendung von On-Premise Software gesetzt. On-Premise bedeutet, man kauft ein Produkt, in diesem Fall ein Programm beziehungsweise eine Software, installiert es auf dem gewünschten Endgerät und kann es uneingeschränkt nutzen. Der Vorteil liegt ganz klar im tatsächlichen Besitz. Hat man das Produkt einmal gekauft, kann man es unbegrenzt einsetzen. Die Kosten entstehen nur einmal und es kommen keine Folgekosten auf den Nutzer zu.

Doch stimmt das wirklich? Besonders im Unternehmensumfeld wird häufig mit Lizenzen gearbeitet und Programme können nicht beliebig oft auf mehreren Geräten installiert werden. Unter Umständen benötigt jeder Mitarbeiter eine eigene Lizenz – also ein eigenes Produkt. Spätestens dann wird ersichtlich, dass eine On-Premise-Software alles andere als günstig ist.

Auch hinsichtlich Software-Aktualisierungen sind klare Nachteile bei On-Premise-Lösungen zu verzeichnen. Gute Software wird stetig aktualisiert und an die Bedürfnisse des Markts angepasst. Updates erweitern die Funktionen einer Software, beheben Fehler und schliessen Sicherheitslücken. Bei On-Premise Software muss der Nutzer die Aktualisierungen selbst aufspielen, was einen enormen Zeitverlust bedeutet, erst recht, wenn sich der Arbeitsstart verschiebt, weil das Programm ein Update verlangt.

Hinzu kommt, dass diese Aktualisierungen meist begrenzt sind und nach einigen Jahren eingestellt werden, wenn ein neues Produkt auf den Markt kommt. Nun hat der Nutzer die Wahl: Entweder er arbeitet mit einer veralteten Version, oder er investiert in ein neues Produkt.

Ein wichtiger Vorteil hingegen ist die Datensicherheit. Entscheiden Sie sich für eine On-Premise-Lösung, bleiben sämtliche Daten in Ihrem Besitz. Sie haben die volle Kontrolle, besitzen ohne Cloud jedoch auch keine Sicherungen.

Vor- und Nachteile einer On-Premise Software

Im Folgenden stellen wir die Vor- und Nachteile von On-Premise-Lösungen übersichtlich dar.

Vorteile Nachteile
Kauf: Durch On-Premise Software entstehen keine laufenden Kosten; Sicherheits-Updates sind jedoch sehr zu empfehlen und oftmals kostenpflichtig Hardware: Da die Software auf den verwendeten Geräten installiert ist, müssen diese über eine gewisse Leistung verfügen
Kontrolle: Der Nutzer selbst entscheidet über die Software und sämtliche Daten Mehrarbeit: Durch Wartung und Aktualisierung der Software entsteht zusätzlicher Aufwand
Datenschutz: Der Nutzer ist nicht gezwungen, sensible Daten herauszugeben Schlecht skalierbar: kostenintensive Lizenzen werden benötigt, um mehrere Mitarbeiter in die Software einzubinden
Zugriff: Da man die Software auf dem eigenen Endgerät installiert, kann uneingeschränkt mit dem Programm gearbeitet werden Eingeschränkter Support: Sobald ein neues Produkt auf den Markt kommt, wird die Weiterentwicklung der Software eingestellt

Gegenüberstellung von Cloud Software und On-Premise Software

Anhand der gesammelten Informationen haben wir eine Gegenüberstellung beider Varianten erstellt.

  Cloud Software On-Premise Software
Kosten Durch ein Abo-Modell entstehen regelmässige, aber eher niedrige Kosten Der Nutzer zahlt einen einmaligen hohen Preis für jede Lizenz; Upgrades kosten extra
Bereitstellung Der Nutzer erhält über das Internet Zugriff auf die Software Der Nutzer installiert die Software auf der persönlichen Hardware
Wartungen Updates erfolgen automatisch beziehungsweise werden durch den Hersteller veranlasst Nutzer müssen Updates selbst installieren, sobald diese verfügbar sind
Skalierbarkeit Das Zu- oder Abbuchen von zusätzlichen Funktionen oder Zugängen erfolgt schnell und komplikationslos Auch wenn es in einigen Fällen möglich ist, die Software zu erweitern, ist es meist eher der Fall, dass der Nutzer ein ganz neues Produkt erwerben muss
Hardware Da die Software auf Servern des Herstellers gehostet wird, benötigt der Nutzer lediglich eine stabile Internetverbindung Der Nutzer muss die Hardware selbst stellen und sichergehen, dass diese mit der Software kompatibel ist
Datenschutz Die Daten werden an den Anbieter weitergegeben. Dieser muss sicherstellen, dass Dritte nicht auf die Daten zugreifen können. Alle Daten bleiben beim Nutzer

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass cloudbasierte Software auf dem Vormarsch ist und einige deutliche Vorteile mit sich bringt. Regelmässige geringe Kosten werden entgegen dem einmaligen Erwerb einer teuren Lizenz bevorzugt genutzt. Auch hinsichtlich der Flexibilität hat die Cloud-Lösung die Nase klar vorn. Um die Software zu nutzen, wird lediglich eine stabile Internetverbindung benötigt, Gerät und Standort sind völlig unerheblich.

Auch die Wartung und Aktualisierung der Software bringt keinen Aufwand mit sich. Lediglich die Tatsache, dass man sensible Daten von Unternehmen und Mietern in die Hände des Anbieters gibt, kann als Nachteil gesehen werden. Noch immer werden beide Varianten genutzt, durch Digitalisierung und Modernisierung der Wirtschaftsmärkte ist jedoch abzusehen, dass On-Premise-Lösungen komplett von Cloud-basierter Software abgelöst werden.

Checkliste zur Software-Auswahl

JETZT HERUNTERLADEN

Ähnliche Posts

Tips zur Verwaltung von Immobilien

Erhalten Sie monatlich wertvolle Tips und Trends rund um die Immobilienverwaltung in Ihrem Posteingang.