Immobilienförderungen sind für die Schweiz ein zentraler Bestandteil der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Angesichts dessen verfolgt der Staat eine vielschichtige Strategie zur Förderung des Immobilienmarktes. Diese Strategie zielt darauf ab, sowohl den Bedarf an Wohnraum als auch die Investitionen in gewerbliche Immobilien zu unterstützen.
Dabei stehen nicht nur staatliche, sondern auch private Initiativen im Mittelpunkt, um eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung des Immobiliensektors zu gewährleisten. Sie als Immobilieninvestor:in können von diesen Förderungen profitieren und Ihre Finanzierungsstrategie somit weiter ausbauen.
Also, welche staatlichen Förderprogramme für Immobilienkäufe in der Schweiz gibt es? Es gibt verschiedene steuerliche Anreize, Förderprogramme für den sozialen Wohnungsbau und regulatorische Massnahmen zur Stabilisierung des Marktes. Dazu zählen unter anderem Energieeffizienzförderungen, Abschreibungen für Renovierungs- oder Modernisierungsmassnahmen und Förderungen von nachhaltigem Bauen.
Im Verlauf dieses Beitrags werfen wir einen genaueren Blick auf die Förderungsmöglichkeiten für Immobilien in der Schweiz. Sie als Immobilieninvestor:in erhalten alle wichtigen Informationen, die beim Kauf von Immobilien unterstützend wirken können und erfahren, wie die Beantragung von Fördermitteln für Immobilien abläuft.
Verschiedene Arten von Förderprogrammen
Die Schweizer Regierung bietet eine Vielzahl von staatlichen Förderprogrammen für Immobilien, die darauf abzielen, den Wohnungs- und Immobilienmarkt zu unterstützen und gleichzeitig den Zugang zu einem angemessenen Wohnraum zu erleichtern.
Wenn Sie vorhaben, eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen, sollten Sie erfahren, welche Förderprogramme es gibt und von welchen Sie in Ihrer individuellen Situation profitieren können. Hier sind einige der wichtigsten Immobilienförderungen:
- Subventionen für den sozialen Wohnungsbau: Bei diesen Programmen erhalten Sie finanzielle Unterstützung für den Bau oder die Renovierung von Wohnraum, der einkommensschwachen Haushalten zugutekommt. In der Regel werden die Fördermittel von staatlichen Stellen, Gemeinden oder Stiftungen bereitgestellt.
- Steuerliche Anreize: Die Schweiz gewährt zudem steuerliche Anreize, um Investitionen im Immobiliensektor zu fördern. Dazu gehören unter anderem Abschreibungen für Renovierungs- oder Modernisierungsmassnahmen sowie Steuererleichterungen für bestimmte Arten von Immobilieninvestitionen.
- Förderung von Wohneigentum: Ebenfalls können zinsgünstige Darlehen oder Bürgschaften den Erwerb von Wohneigentum, insbesondere für Haushalte mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, unterstützen. Diese werden normalerweise von staatlichen Institutionen, Banken oder spezialisierten Organisationen bereitgestellt.
- Energieeffizienzförderung: Tragen Sie mit Ihrer Immobilieninvestition zur Verbesserung der Energieeffizienz bei? Dann sollten Sie wissen, dass dies oft durch Zuschüsse, Darlehen oder Steuervergünstigungen unterstützt wird. Diese Programme umfassen unter anderem den Austausch von Heizungsanlagen, die Installation von Solaranlagen oder die Verbesserung der Gebäudedämmung.
- Förderung von nachhaltigem Bauen: In der Schweiz gibt es ausserdem viele Programme zur Förderung von nachhaltigem Bauen und Wohnen, die umweltfreundliche Bauprojekte mit finanziellen Anreizen oder Zertifizierungen belohnen. Unter anderem wird der Einsatz von ökologischen Baumaterialien, energieeffiziente Bauweisen oder die Nutzung erneuerbarer Energien unterstützt.
Steuervorteile
Sie können bei Ihren Immobilieninvestitionen von verschiedenen Steuervorteilen in der Schweiz profitieren, unter anderem:
- können Sie die Kosten für den Erwerb oder die Entwicklung von Immobilien über einen bestimmten Zeitraum abschreiben und somit die Steuerlast verringern.
- ist es Ihnen unter bestimmten Bedingungen gestattet, die Hypothekarzinsen von den Steuern abzuziehen, insbesondere für Hypotheken, die Sie für den Erwerb, den Bau oder die Renovierung von selbstgenutztem Wohneigentum aufgenommen haben.
- können Sie von der Besteuerung befreit werden, wenn Sie in einen gemeinnützigen Wohnungsbau investieren. Dadurch wird in der Schweiz der preisgünstige Wohnraum durch gemeinnützige Organisationen gefördert.
- können sie bestimmte Kosten, die durch die Vermietung von Immobilien entstehen, steuerlich geltend machen, wie Instandhaltungs- und Verwaltungskosten.
Beachten Sie: Die steuerlichen Vorteile können je nach Kanton variieren und von den individuellen Umständen abhängen. Prüfen Sie Ihre steuerliche Situation sorgfältig und lassen Sie sich bei Bedarf professionell beraten, um die Steuervorteile bestmöglich zu nutzen.
In unserem Beitrag «Steuervorteile bei Immobilieninvestitionen in der Schweiz nutzen» finden Sie alle wichtigen Informationen darüber, wie Sie Steuervorteile bei Immobilieninvestitionen maximal nutzen können.
Direkte finanzielle Zuschüsse
Ebenso erhalten Sie für Ihre Immobilieninvestitionen direkte finanzielle Zuschüsse, wenn bestimmte Auflagen erfüllt werden. Hier sind einige Beispiele:
- Sie bauen oder renovieren, einen preisgünstigen Wohnraum, der einkommensschwachen Haushalten zugutekommt.
- Sie führen energetische Sanierungsmassnahmen an ihren Immobilien durch, indem Sie die Gebäudedämmung verbessern.
- Ihr Bauprojekt dient zur Revitalisierung von Stadtvierteln und fördert die wirtschaftliche Entwicklung.
Weitere Unterstützungsformen
Zudem gibt es weitere Unterstützungsformen, von denen Sie als Immobilieninvestor:in profitieren können.
Die Schweizerische Stiftung zur Förderung von Wohneigentum (SFWE) bietet unter anderem Unterstützung für Wohneigentümer:innen mit bescheidenen finanziellen Mitteln des ländlichen Raums der Schweiz, etwa bei einem Kauf, Bau, Umbau oder Ausbau von Wohnraum durch Darlehen. Zudem verleiht die Stiftung einen Energiebonus für den Kauf, Bau, Umbau und Ausbau von Wohnraum durch Darlehen. Dabei gelten folgende Bedingungen:
- Sie können maximal drei Wohnungen finanzieren.
- Der Darlehensbetrag beläuft sich pro Wohnung auf CHF 60'000.00 bis CHF 90'000.00.
- Der Zins beträgt aktuell 1 %.
- Wenn Sie die Anforderungen des Sanierungsdarlehens erfüllen, ist die Finanzierung für die ersten zehn Jahre zinsfrei (im Anschluss beträgt der Zins 1 %).
- Die Darlehensdauer beträgt max. 25 Jahre mit jährlicher Tilgung.
Diese Art von Darlehen können Sie mit anderen Unterstützungsmöglichkeiten kombinieren, unter anderem Investitionskredite und Beiträge aus dem Gebäudeprogramm der Kantone.
Wussten Sie bereits? In der Schweiz sind einige Kantone und Städte wohnungspolitisch aktiv und setzen eigene Förderprogramme um, etwa die Förderung des Baus von Alters-, Invaliden- und Familienwohnungen oder der Erneuerung bestehender Wohnungen.
Voraussetzungen für Förderprogramme
Die genauen Voraussetzungen für Förderprogramme bei Immobilieninvestitionen in der Schweiz variieren je nach Programm, Kanton und Gemeinde. Dennoch gibt es einige gemeinsame Merkmale:
- Einkommensgrenzen: Viele Förderprogramme richten sich an Haushalte mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. So soll sichergestellt werden, dass die Unterstützung denjenigen zugutekommt, die sie am dringendsten benötigen.
- Bestimmte Zielgruppen: Ebenso sind einige Förderprogramme speziell auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet, wie Familien, Senioren, Menschen mit Behinderungen oder junge Erwachsene.
- Bestimmte Immobilientypen: Förderungen könne auch auf bestimmte Arten von Immobilienprojekten beschränkt sein wie ökologische Immobilien oder Denkmalschutzobjekte.
- Eigenkapital: Einige Programme erfordern möglicherweise einen bestimmten Eigenkapitalanteil seitens des Investierenden, um sicherzustellen, dass der oder die Investor:in ein persönliches Engagement in das Projekt einbringt.
- Nutzungsvorschriften: Die Fördermittel können ausserdem an bestimmte Nutzungsvorschriften gebunden sein. Es kann sein, dass Sie sich dazu verpflichten müssen, die Immobilie für einen bestimmten Zeitraum selbst zu nutzen oder sie zu vermieten.
Für das SFWE-Darlehen müssen beispielsweise folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Sie sind Haupt- oder Nebenerwerbslandwirt:in (Antrag kann aber auch von Nichtlandwirten bzw. Nichtlandwirtinnen gestellt werden).
- Sie sind Pächter:in eines landwirtschaftlichen Pachtbetriebes (Voraussetzung: Restpachtdauer dauert mindestens so lange, wie die Tilgungsdauer des Darlehens (max. 25 Jahre) und der oder die Verpächter:in stimmt der Investition zu).
- Die Investition muss mindestens CHF 50'000 betragen.
Fallbeispiele und Nutzen in der Praxis
Mit den folgenden Fallbeispielen möchten wir veranschaulichen, wie verschiedene Fördermöglichkeiten in der Praxis genutzt werden können, um Immobilieninvestitionen zu erleichtern und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.
Subventionen für den sozialen Wohnungsbau
Eine gemeinnützige Organisation plant den Bau einer Wohnanlage für einkommensschwache Familien in einem Vorort. Sie beantragt und erhält Subventionen vom Staat für den Bau und die Renovierung von preisgünstigem Wohnraum.
Die Subventionen ermöglichen es der Organisation, die Baukosten um 20 % zu senken. Angenommen, die Gesamtkosten für den Bau der Wohnanlage betragen CHF 5'000'000. Die Subventionen könnten dann die Kosten um CHF 1'000'000 reduzieren.
Auf diese Weise können erschwingliche Mieten angeboten werden, wodurch der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für einkommensschwache Familien verbessert wird.
Steuerliche Anreize für energetische Sanierungen
Herr Huber plant, eine seiner älteren Immobilien zu modernisieren. Er möchte eine Solaranlage installieren und die Wärmedämmung der Liegenschaft verbessern. Dabei kann er zum einen von Steuererleichterungen und zum anderen von der Abzugsfähigkeit der Investitionskosten profitieren.
Die steuerlichen Anreize helfen ihm, die Kosten für die Modernisierung um 10 % zu reduzieren. Bei CHF 50'000 Gesamtkosten kann er CHF 5'000 durch die Steuererleichterungen sparen und gleichzeitig die Energieeffizienz des Gebäudes steigern. Dadurch werden zudem langfristig die Energiekosten gesenkt und die Umweltbelastung verringert.
Wie läuft der Antragsprozess für Förderungen ab?
Sie als Investor:in müssen in der Regel einen Antrag stellen und bestimmte Unterlagen vorlegen, um für die oben genannten Fördermittel infrage zu kommen. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Informieren Sie sich über die verfügbaren Fördermöglichkeiten für Immobilieninvestitionen in Ihrem zuständigen Kanton.
- Überprüfen Sie die Kriterien und Bedingungen jedes Programms, um sicherzustellen, dass es zu Ihrem Projekt passt. Nehmen Sie ggf. Kontakt mit der zuständigen Behörde oder dem Institut auf, um mehr über den Prozess der Antragsstellung zu erfahren.
- Sammeln Sie alle erforderlichen Unterlagen und Informationen für den Antragsprozess wie Finanzunterlagen, Projektbeschreibungen, Baupläne, Genehmigungen und andere relevante Dokumente.
- Füllen Sie das Antragsformular sorgfältig und vollständig aus und legen Sie alle erforderlichen Unterlagen bei.
- Reichen Sie den vollständig ausgefüllten Antrag zusammen mit den erforderlichen Unterlagen fristgerecht bei der zuständigen Stelle ein.
- Überprüfen Sie regelmässig den Status Ihres Antrags, um sicherzustellen, dass die Behörde ihn ordnungsgemäss bearbeitet.
- Wenn Ihr Antrag genehmigt wurde, setzen Sie Ihr Immobilienprojekt gemäss den vereinbarten Bedingungen um.
- Möglicherweise müssen Sie regelmässige Berichte über den Fortschritt Ihres Projekts einreichen und die Verwendung der Fördermittel nachweisen. Gehen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Berichte fristgerecht einreichen.
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FAQs: Immobilienförderung Schweiz
Welche staatlichen Förderprogramme gibt es in der Schweiz für Immobilienkäufe?
In der Schweiz gibt es verschiedene staatliche Förderprogramme für Immobilienkäufe, darunter zinsgünstige Darlehen, Bürgschaften und Subventionen für den sozialen Wohnungsbau. Diese Programme variieren je nach den Bedürfnissen und Prioritäten des jeweiligen Kantons.
Wie kann ich prüfen, ob ich für ein Förderprogramm qualifiziert bin?
Um zu prüfen, ob Sie für ein staatliches Förderprogramm qualifiziert sind, sollten Sie sich über die spezifischen Kriterien und Bedingungen des jeweiligen Programms informieren, etwa Informationen über Einkommensgrenzen, Wohnsitzanforderungen und andere relevante Faktoren. In der Regel finden Sie diese Informationen auf den Webseiten der zuständigen Behörden oder Organisationen.
Wie beantrage ich staatliche Förderungen für meinen Immobilienkauf?
Um staatliche Förderungen für den Immobilienkauf zu beantragen, müssen Sie in der Regel einen Antrag bei den entsprechenden Behörden oder Organisationen einreichen. Die genauen Schritte können je nach Programm variieren. Normalerweise füllen Sie dazu Formulare aus und reichen bestimmte Unterlagen ein, die Ihre Berechtigung nachweisen. Wir empfehlen Ihnen, die Anforderungen vorab sorgfältig zu prüfen und den Antragsprozess rechtzeitig in die Wege zu leiten.
Gibt es regionale Unterschiede bei den Förderprogrammen in der Schweiz?
Ja, es gibt regionale Unterschiede bei den Förderprogrammen in der Schweiz, da die Programme in der Regel von den Kantonen und Gemeinden verwaltet werden. Daher können die Kriterien und Bedingungen je nach Standort variieren.
Das Wichtigste für Sie in Kürze
Die Schweiz bietet verschiedene Förderprogramme für Immobilieninvestitionen, darunter:
- steuerliche Anreize (z.B. Abschreibungen bei Vermietungen oder Steuerabzüge durch Hypothekarzinsen)
- direkte finanzielle Zuschüsse (z.B. für preisgünstigen Wohnraum, energetische Sanierung und Stadtviertelrevitalisierung)
- Wohneigentumsförderung,
- und Förderungen für nachhaltiges Bauen.
Die Voraussetzungen für Förderprogramme in der Schweiz variieren je nach Programm, Kanton und Gemeinde. Häufig werden Förderungen an Investoren bzw. Investorinnen mit bestimmten Einkommensgrenzen vergeben. Es können auch bestimmte Zielgruppen oder Immobilientypen sein, die gefördert werden. Ebenso kann es sein, dass Sie ein bestimmtes Eigenkapital investieren und Nutzungsvorschriften einhalten müssen, um eine Förderung zu erhalten.
Informieren Sie sich über die verfügbaren Fördermöglichkeiten für Immobilieninvestitionen und deren Kriterien in Ihrem zuständigen Kanton.
Sie als Investor:in müssen in der Regel einen Antrag stellen. Füllen Sie das Antragsformular sorgfältig und vollständig aus und legen Sie alle erforderlichen Unterlagen bei. Reichen Sie diesen Antrag fristgerecht ein. Wenn Ihr Antrag genehmigt wurde, setzen Sie Ihr Immobilienprojekt gemäss den vereinbarten Bedingungen um.
Unsere Immobiliensoftware kann Ihnen dabei helfen, alle erforderlichen Dokumente und Unterlagen für den Antragsprozess zu verwalten und zu organisieren. Zudem können Sie mit der Software die Planung, Durchführung und Überwachung Ihrer Immobilienprojekte effizienter gestalten und Ihre Finanzstrategie optimieren.
Michael Furrer verfügt über eine langjährige berufliche Laufbahn in der Informatik. Nach seiner Lehre in der Informatik und diversen Weiterbildungen in der Softwareentwicklung erwarb er einen Bachelorabschluss in Enterprise Computing und absolvierte mehrere CAS in den Bereichen Requirements Engineering und Prozess Management. Seine langjährigen Erfahrungen erstrecken sich über die Software- und Immobilienbranche. Als Leiter der Softwareentwicklung Rimo R5 bei W&W Immo Informatik AG sammelte er umfangreiche Erfahrungen in der Produktentwicklung für die Immobilienbranche. Er setzte diese Erfahrungen gewinnbringend ein, um dort den neuen Geschäftsbereich Cloud & Mobile aufzubauen. Michael Furrer ist der Chief Product Officer von Fairwalter und verantwortet die Produktentwicklung.