Welche rechtlichen Risiken bestehen bei der Kündigung von Mietverträgen – und wie vermeiden Sie Fehler?

Welche Risiken bestehen bei der Kündigung eines Mietvertrags? Erfahren Sie, wie Sie Fehler vermeiden und rechtssicher handeln. Jetzt informieren!

13 Min. Lesezeit

Zuletzt aktualisiert am Mär 27, 2025

Eine fehlerhafte Kündigung kann schwerwiegende Folgen haben: Streitigkeiten, Verzögerungen und finanzielle Belastungen sind oft die Konsequenz. Gerade in der Immobilienverwaltung ist es daher essenziell, Kündigungsprozesse sorgfältig und rechtskonform zu gestalten.

Unter welchen Bedingungen kann ein Mietvertrag gekündigt werden? In der Schweiz muss die Kündigung eines Mietvertrags schriftlich und fristgerecht erfolgen. Die gesetzliche Kündigungsfrist für Wohnungen beträgt drei Monate, sofern vertraglich nicht anders geregelt. Die Kündigung kann auf einem vertraglich vereinbarten oder ortsüblichen Termin erfolgen. Bei Geschäftsräumen beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist sechs Monate, sofern nicht anders geregelt. Zudem muss die Kündigung von Wohnungen und Einfamilienhäusern durch den oder die Vermieter:in auf einem amtlichen Formular erfolgen, während für Mieter:innen eine schriftliche Kündigung ausreicht.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche rechtlichen Risiken bei der Kündigung eines Mietvertrags bestehen und wie Sie diese vermeiden. Sie erhalten praxisnahe Empfehlungen, um typische Fehler zu umgehen und den Kündigungsprozess rechtssicher zu gestalten.

Welche rechtlichen Risiken bestehen bei der Kündigung von Mietverträgen?

Die Kündigung eines Mietvertrags muss sorgfältig erfolgen, um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Besonders häufig führen ungenaue Kündigungsfristen, fehlerhafte Formulierungen oder unklare Kündigungsgründe zu Konflikten. Werden gesetzliche Vorgaben nicht eingehalten, kann eine Kündigung als ungültig betrachtet werden – mit der Folge, dass das Mietverhältnis ungewollt weiterläuft und rechtliche Schritte notwendig werden.

Zu den häufigsten Risiken gehören:

  • Unklare oder falsche Kündigungsfristen: Wer die geltenden Fristen nicht einhält, riskiert Verzögerungen und mögliche Schadensersatzforderungen.
  • Mangelhafte Begründung bei einer ausserordentlichen Kündigung: Eine sofortige Beendigung des Mietverhältnisses ist nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Unzureichende oder nicht belegbare Gründe können dazu führen, dass die Kündigung als unwirksam erklärt wird.
  • Formfehler in der Kündigungserklärung: In der Schweiz gibt es klare Vorschriften zur Schriftform und Zustellung einer Kündigung. Eine mündliche Kündigung oder eine fehlerhafte Mitteilung kann dazu führen, dass diese nicht anerkannt wird.
  • Missverständnisse zwischen den Parteien: Uneindeutige Kommunikation kann dazu führen, dass Mieter:innen sich überrumpelt fühlen oder die Kündigung anfechten.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein:e Vermieter:in kündigt einem bzw. einer Mieter:in aufgrund von Zahlungsrückständen, ohne zuvor eine Mahnung auszustellen oder die gesetzlichen Fristen zu beachten. Der bzw. die Mieter:in ficht die Kündigung an, wodurch sich der Prozess über Monate hinzieht und hohe Zusatzkosten entstehen. Ein strukturierter und gut dokumentierter Ablauf hätte dies verhindert.

In unserem Beitrag “Rechtliche Rahmenbedingungen: Wichtige Gesetze und Vorschriften für Immobilienverwalter:innen in der Schweiz” erhalten Sie einen genaueren Einblick in die gesetzlichen Bedingungen für Immobilienverwalter:innen.

Zwei Personen unterzeichnen einen Mietvertrag auf einem Schreibtisch.

Welche gesetzlichen Vorgaben und Fristen müssen bei der Kündigung beachtet werden?

Die Kündigung eines Mietvertrags in der Schweiz unterliegt klaren gesetzlichen Vorgaben, die im Obligationenrecht (OR) geregelt sind. Diese Bestimmungen stellen sicher, dass sowohl Mieter:innen als auch Vermieter:innen vor unrechtmässigen Kündigungen geschützt sind. Eine Missachtung dieser Vorschriften kann dazu führen, dass eine Kündigung als unwirksam erklärt wird.

Kündigungsfristen und Formvorschriften

Die einzuhaltenden Fristen richten sich nach der Art des Mietobjekts:

  • Wohnungen: Kündigungsfrist von drei Monaten auf einen ortsüblichen Termin.
  • Geschäftsräume: Kündigungsfrist von sechs Monaten auf einen ortsüblichen Termin.
  • Möblierte Zimmer und Einstellplätze: Kündigungsfrist von zwei Wochen auf das Ende eines Monats.
  • Unbefristete Mietverträge: Müssen unter Berücksichtigung der im Vertrag festgelegten Fristen gekündigt werden.

Eine Kündigung durch den oder die Vermieter:in muss schriftlich und mit einem amtlich genehmigten Formular erfolgen. Zudem ist sie den Mitmietern und Mitmieterinnen separat zuzustellen. Die Kündigung durch den oder die Mieter:in ist ebenfalls schriftlich einzureichen, benötigt jedoch keine amtliche Vorlage.

Ausserordentliche Kündigung

In bestimmten Fällen kann eine ausserordentliche Kündigung des Mietvertrags erfolgen, beispielsweise bei:

  • Zahlungsverzug: Bei Zahlungsrückstand kann der oder die Vermieter:in eine ausserordentliche Kündigung aussprechen, wenn der oder die Mieter:inn trotz schriftlicher Mahnung und einer mindestens 10-tägigen Nachfrist die Miete nicht begleicht. In diesem Fall gilt eine Kündigungsfrist von 30 Tagen zum Monatsende.
  • schwerwiegenden Pflichtverletzungen: beispielsweise bei wiederholter Störung des Hausfriedens oder erheblicher Beschädigung der Mietsache.
  • Zumutbarkeitsgründen: Falls das Mietobjekt aufgrund gravierender Mängel nicht mehr bewohnbar ist. Der oder die Vermieter:in muss jedoch zunächst eine Möglichkeit zur Behebung des Mangels erhalten.

Integration in den Verwaltungsprozess

Immobilienverwalter:innen sollten sicherstellen, dass Kündigungen frühzeitig geprüft und korrekt abgewickelt werden. Wichtige Massnahmen dafür sind:

  • Verwendung von standardisierten Vorlagen für Kündigungen
  • Kontrolle der Fristen und rechtlichen Rahmenbedingungen vor Versand
  • Dokumentation aller relevanten Schritte und Kommunikation
  • Nutzung von digitalen Verwaltungstools zur Fristenüberwachung

Durch die Einhaltung dieser Vorgaben vermeiden Immobilienverwalter:innen zeitaufwendige Anfechtungen und sorgen für eine rechtskonforme Abwicklung von Mietvertragskündigungen.

Wie können fehlerhafte Kündigungen rechtzeitig erkannt und korrigiert werden?

Fehlerhafte Kündigungen können zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen und im schlimmsten Fall dazu, dass das Mietverhältnis ungewollt bestehen bleibt. Um dies zu vermeiden, ist eine sorgfältige Prüfung der Kündigungsunterlagen unerlässlich. Durch klare Prozesse, regelmässige Schulungen und den Einsatz moderner Verwaltungstools lassen sich Fehler frühzeitig erkennen und korrigieren.

In unserem Blog erhalten Sie weitere Tipps, wie Immobilienverwalter:innen rechtliche Konflikte mit Mietern und Mieterinnen vermeiden können.

Methoden zur Überprüfung von Kündigungen

Eine systematische Kontrolle der Kündigungsdokumente reduziert das Risiko formeller oder inhaltlicher Fehler. Folgende Punkte sollten geprüft werden:

  1. Korrekte Fristen: Sind die Kündigungsfristen gemäss Mietvertrag und gesetzlichen Vorgaben eingehalten?
  2. Formvorschriften: Wurde die Kündigung schriftlich eingereicht und – falls nötig – mit einem amtlichen Formular versehen?
  3. Unterschriften: Sind alle erforderlichen Unterschriften der Mieter:innen oder Mitmieter:innen vorhanden?
  4. Zustellung: Wurde die Kündigung fristgerecht und nachweislich per Einschreiben übermittelt?
  5. Kündigungsgrund: Falls es sich um eine ausserordentliche Kündigung handelt, ist die Begründung ausreichend dokumentiert?

Eine standardisierte Checkliste hilft dabei, diese Punkte konsequent zu prüfen, bevor eine Kündigung final verschickt wird.

Ein Mann mit einem Klemmbrett inspiziert ein Gebäude zum Zeitpunkt der Beendigung eines Mietvertrags.

Regelmässige Mitarbeiterschulungen sind zudem essenziell, um alle Beteiligten auf den aktuellen Stand der rechtlichen Vorgaben zu bringen. Besonders neue Mitarbeitende profitieren von klaren Anweisungen zur korrekten Abwicklung von Kündigungen.

Zudem können interne Audits dabei helfen, bestehende Abläufe zu analysieren und mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Eine jährliche Überprüfung der internen Prozesse stellt sicher, dass Kündigungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Einsatz digitaler Verwaltungstools

Moderne Immobilienverwaltungssoftware wie Fairwalter kann den Kündigungsprozess erheblich erleichtern. Wichtige Funktionen, die Fehler vermeiden, sind:

  • Automatische Fristenüberwachung: Systeme erinnern daran, wann eine Kündigung eingereicht werden muss.
  • Vorlagen und Dokumentenmanagement: Standardisierte Vorlagen reduzieren das Risiko fehlerhafter Formulierungen.
  • Digitale Signaturen und Versandverfolgung: Eine nachweisbare Zustellung sorgt für rechtliche Sicherheit.

Durch eine Kombination aus klaren Kontrollmechanismen, Schulungen und digitalen Tools lässt sich das Risiko fehlerhafter Kündigungen erheblich reduzieren. So vermeiden Immobilienverwalter:innen nicht nur rechtliche Streitigkeiten, sondern auch unnötige Verzögerungen und Kosten.

Welche Rolle spielt die Kommunikation zwischen Immobilienverwalter:innen, Vermieter:innen und Mieter:innen bei Kündigungen?

Eine offene und klare Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse und Konflikte im Zusammenhang mit einer Kündigung zu vermeiden. Wird eine Kündigung ohne frühzeitige Abstimmung oder unzureichende Informationen ausgesprochen, kann dies zu Unsicherheiten, Streitigkeiten oder sogar rechtlichen Auseinandersetzungen führen. Eine proaktive und transparente Kommunikation zwischen allen Beteiligten erleichtert den gesamten Prozess und sorgt für eine faire Abwicklung.

Ein strukturierter und frühzeitiger Austausch hilft dabei, Unsicherheiten auf beiden Seiten zu reduzieren. Dabei sollten Immobilienverwalter:innen folgende Punkte beachten:

  • Frühzeitige Information: Mieter:innen sollten so früh wie möglich über anstehende Änderungen informiert werden, um genügend Zeit für Alternativen zu haben.
  • Klärung der Kündigungsgründe: Falls eine ausserordentliche Kündigung erfolgt, ist es wichtig, den Sachverhalt verständlich und nachvollziehbar zu erläutern.
  • Nachvollziehbare Fristen und Prozesse: Alle Parteien sollten Klarheit über Fristen, Abläufe und nächste Schritte haben.
  • Einbindung der Vermieter:innen: Auch Eigentümer:innen sollten über den Stand des Kündigungsprozesses informiert sein, insbesondere bei Fragen zu Neuvermietung oder Instandhaltungsarbeiten.

Ein Anwalt berät ein Paar in einem Büro, wie man Fehler bei der Kündigung von Mietverträgen vermeidet.

Digitale Kommunikationslösungen als Unterstützung

Moderne Kommunikationsplattformen erleichtern den Informationsaustausch zwischen Verwaltung, Vermietung und Mietenden. Besonders hilfreich sind:

  • Digitale Mieter:innenportale: Über ein gesichertes Online-System können Kündigungsdokumente eingesehen und Fragen geklärt werden.
  • Automatisierte Benachrichtigungen: Erinnerungssysteme helfen, Fristen einzuhalten und Nachfragen zu vermeiden.
  • Zentralisierte Dokumentation: Alle relevanten Informationen werden an einem Ort gespeichert, sodass kein Schriftverkehr verloren geht.

Beispiel für eine strukturierte Kommunikation

  1. Vor der Kündigung: Wird eine Kündigung seitens des Mieters oder der Mieterin eingereicht, kann der oder die Verwalter:in frühzeitig klären, ob formelle Anforderungen erfüllt sind und eine reibungslose Übergabe geplant werden kann.
  2. Während der Kündigungsphase: Mieter:innen können über den Status informiert werden, sodass es keine Unsicherheiten über Fristen oder Rückgabeformalitäten gibt.
  3. Nach der Kündigung: Vermieter:innen können rechtzeitig über die Wohnungsfreigabe informiert werden, um eine schnelle Nachvermietung oder notwendige Instandhaltungen zu organisieren.

Eine strukturierte und offene Kommunikation trägt massgeblich dazu bei, Unklarheiten zu vermeiden, Fristen einzuhalten und das Vertrauen zwischen Mietenden, Vermietung und Immobilienverwaltung zu stärken. So lassen sich viele Konflikte bereits im Vorfeld entschärfen.

Welche Best Practices helfen, Kündigungsfehler zu vermeiden?

Eine fehlerhafte Kündigung kann für Immobilienverwalter:innen zu unnötigen Verzögerungen, Streitigkeiten oder gar rechtlichen Konsequenzen führen. Um solche Risiken zu minimieren, sollten klare Prozesse und präzise Arbeitsabläufe etabliert werden. Folgende bewährte Methoden helfen, Fehler im Kündigungsprozess zu vermeiden und eine rechtssichere Abwicklung zu gewährleisten.

1. Standardisierte Vorlagen und Checklisten nutzen

  • Einheitliche Kündigungsformulare: Stellen Sie sicher, dass alle Kündigungen mit den gesetzlich erforderlichen Angaben versehen sind.
  • Checklisten für Fristen und Formalitäten: Ein strukturiertes Prüfverfahren verhindert, dass wichtige Fristen oder formale Anforderungen übersehen werden.
  • Vorlagen für verschiedene Kündigungsarten: Ob ordentliche Kündigung oder ausserordentliche Beendigung des Mietverhältnisses – unterschiedliche Szenarien sollten mit klaren Mustern abgedeckt sein.

2. Regelmässige interne Prüfungen durchführen

Damit Immobilienverwalter:innen auch langfristig auf der sicheren Seite sind, ist es unumgänglich, die Prozesse fortlaufend im Blick zu behalten.

  • Doppelte Kontrolle durch das Vier-Augen-Prinzip: Kündigungsdokumente sollten immer von mindestens zwei Personen geprüft werden, um Fehler zu vermeiden.
  • Interne Audits zur Prozessoptimierung: Regelmässige Überprüfungen helfen, Lücken in bestehenden Abläufen zu identifizieren und anzupassen.
  • Rechtliche Aktualisierung der Prozesse: Änderungen im Mietrecht sollten in bestehende Abläufe integriert und an alle zuständigen Mitarbeiter:innen weitergegeben werden.

3. Frühzeitige Kommunikation mit Mietern bzw. Mieterinnen und Vermietern bzw. Vermieterinnen etablieren

Damit es nicht zu unerwarteten Überraschungen für eine der Parteien kommt, sollten die möglichen Wege frühzeitig kommuniziert werden.

  • Transparenz über Kündigungsbedingungen: Mietende sollten rechtzeitig über Fristen und Rückgabemodalitäten informiert werden.
  • Dokumentierte Kündigungsbestätigung: Alle Parteien sollten eine schriftliche Bestätigung über den Eingang und die Akzeptanz der Kündigung erhalten.
  • Aufklärung über mögliche Folgeschritte: Klare Hinweise zu Abnahmeprotokollen oder offenen Forderungen reduzieren Missverständnisse.

4. Digitale Tools für eine automatisierte Verwaltung nutzen

Um die gesamte Verwaltung effizienter zu gestalten, können Softwares zur Verwaltung von Immobilien eine Unterstützung sein. 

  • Automatische Fristenüberwachung: Spezialisierte Software kann Kündigungsfristen nach Mietvertragstyp automatisch berechnen und Erinnerungen versenden.
  • Digitale Archivierung der Dokumente: Kündigungen, Fristen und Korrespondenzen sollten zentral gespeichert werden, um jederzeit nachvollziehbar zu bleiben.
  • Sichere Kommunikation über digitale Plattformen: Mieter:innen und Eigentümer:innen können direkt über ein verwaltungsinternes System informiert werden.

5. Mitarbeiter:innen regelmässig schulen und auf dem neuesten Stand halten

  • Interne Schulungen zu rechtlichen Grundlagen: Alle Mitarbeitenden sollten mit den gesetzlichen Vorgaben zur Kündigung vertraut sein.
  • Workshops zur Konfliktvermeidung: Der professionelle Umgang mit Kündigungen kann Spannungen reduzieren und rechtlichen Streitigkeiten vorbeugen.
  • Erfahrungsaustausch im Team: Regelmässige Meetings helfen, häufige Fehlerquellen zu identifizieren und zukünftige Abläufe zu optimieren.

Ein gut durchdachter und standardisierter Kündigungsprozess hilft, formale Fehler zu vermeiden und den Ablauf für alle Beteiligten effizient und transparent zu gestalten. Durch klare Kommunikation, strukturierte Abläufe und den Einsatz digitaler Lösungen können Immobilienverwalter:innen die rechtliche Sicherheit erhöhen und Kündigungsprozesse reibungslos abwickeln.

Welche digitalen Tools unterstützen Immobilienverwalter bei der sicheren Kündigungsabwicklung?

Die korrekte und fristgerechte Abwicklung einer Kündigung erfordert eine präzise Organisation. Digitale Lösungen helfen dabei, Prozesse effizienter zu gestalten, Fehler zu minimieren und alle Beteiligten rechtzeitig zu informieren. Durch den Einsatz moderner Immobilienverwaltungssoftware können Verwalter:innen ihre Abläufe optimieren und Kündigungen rechtssicher dokumentieren.

Automatisierte Fristenüberwachung für mehr Sicherheit

  • Erinnerungen an Kündigungsfristen: Softwarelösungen berechnen automatisch die korrekten Kündigungsfristen und versenden Erinnerungen an Verwalter:innen und Mieter:innen.
  • Vermeidung von Fristversäumnissen: Durch vordefinierte Workflows lassen sich Kündigungstermine lückenlos einhalten.
  • Integrierte Berechnung für verschiedene Mietverhältnisse: Ob ordentliche oder ausserordentliche Beendigung – alle relevanten Fristen werden berücksichtigt.

Digitale Dokumentation und Archivierung

  • Zentrale Speicherung aller Kündigungsunterlagen: Vertragsdokumente, Korrespondenzen und Fristen sind jederzeit abrufbar.
  • Nachvollziehbare Historie: Automatische Protokollierung sorgt für Transparenz und hilft, im Streitfall auf vollständige Unterlagen zurückzugreifen.
  • Sichere Ablage nach Datenschutzvorgaben: Wichtige Dokumente werden verschlüsselt gespeichert und sind vor unbefugtem Zugriff geschützt. So halten Immobilienverwalter:innen das Datenschutzgesetz in der Schweiz sicher ein.

Effiziente Kommunikation 

  • Automatisierte Versandoptionen: Kündigungsbestätigungen und Informationsschreiben können direkt aus dem System verschickt werden.
  • Digitale Kommunikationsplattformen: Mieter:innen und Eigentümer:innen können über sichere Portale auf Dokumente zugreifen und Fragen klären.
  • Vermeidung von Missverständnissen: Einheitliche Formulierungen in Vorlagen sorgen für Klarheit und reduzieren Rückfragen.

Checklisten und standardisierte Vorlagen

  • Vorlagen für verschiedene Kündigungsarten: Einheitliche Dokumente erleichtern die Erstellung rechtssicherer Kündigungen.
  • Interaktive Checklisten: Softwarelösungen bieten Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um alle erforderlichen Angaben zu prüfen.
  • Automatisierte Dokumentenerstellung: Kündigungsschreiben werden mit den relevanten Vertragsdaten generiert und können direkt versendet werden.

Digitale Lösungen unterstützen Immobilienverwalter:innen bei der präzisen und rechtssicheren Kündigungsabwicklung. Durch automatische Fristenüberwachung, digitale Archivierung und strukturierte Kommunikation lassen sich Fehler vermeiden und Abläufe effizienter gestalten. So sparen Verwalter:innen Zeit, reduzieren Risiken und verbessern die Nachvollziehbarkeit ihrer Prozesse.

Häufig gestellte Fragen zu rechtlichen Risiken bei fehlerhaften Kündigungen

Welche rechtlichen Risiken bestehen bei fehlerhaften Kündigungen?

Eine fehlerhafte Kündigung kann für Vermieter:innen und Immobilienverwalter:innen erhebliche rechtliche Konsequenzen haben. Zu den häufigsten Fehlern gehören:

  • Nicht eingehaltene Kündigungsfristen: Falsch berechnete Fristen können dazu führen, dass eine Kündigung ungültig ist und der Mietvertrag weiterläuft.
  • Unzureichende Begründung bei einer ausserordentlichen Kündigung: Eine ausserordentliche Kündigung muss gemäss Schweizer Mietrecht gut begründet sein. Fehlt eine triftige Begründung, kann die Kündigung vor Gericht angefochten werden.
  • Formfehler: Kündigungen müssen schriftlich erfolgen und – je nach Art des Mietverhältnisses – durch bestimmte Personen unterzeichnet sein. Ein Verzicht auf das amtliche Kündigungsformular bei Mietwohnungen kann die Kündigung unwirksam machen.
  • Unzulässige Kündigungstatbestände: Kündigungen dürfen nicht aus willkürlichen oder diskriminierenden Gründen ausgesprochen werden. Andernfalls können Mieter:innen rechtlich dagegen vorgehen.

Wie können Immobilienverwalter:innen Kündigungsfristen korrekt einhalten?

Die Einhaltung der Kündigungsfristen ist entscheidend, um Streitigkeiten zu vermeiden. Die wichtigsten Punkte:

  • Gesetzliche Fristen beachten: In der Schweiz gelten je nach Mietobjekt und Vertragsform unterschiedliche Fristen. Beispielsweise beträgt die Kündigungsfrist für Wohnungen in der Regel drei Monate auf einen ortsüblichen Termin, für Geschäftsräume oft sechs Monate.
  • Prüfung des Mietvertrags: Manche Mietverträge enthalten abweichende Fristen, die bei der Kündigung berücksichtigt werden müssen.
  • Rechtzeitige Zustellung: Eine Kündigung muss fristgerecht beim Mieter oder der Mieterin eintreffen. Bei postalischem Versand zählt das Eingangsdatum, nicht das Absendedatum.
  • Digitale Tools nutzen: Automatisierte Fristenüberwachung kann helfen, Kündigungsfristen rechtzeitig zu berechnen und Erinnerungen auszulösen.

Welche Massnahmen sollten ergriffen werden, wenn eine Kündigung fehlerhaft erfolgt ist?

Falls eine Kündigung Fehler enthält, sollten Immobilienverwalter:innen schnell handeln:

  1. Fehlerhafte Kündigung prüfen: Stellen Sie fest, ob die Kündigung aufgrund eines Fristversäumnisses, eines Formfehlers oder einer unzureichenden Begründung unwirksam ist.
  2. Mieter:innen rechtzeitig informieren: Falls möglich, sollte der Fehler mit einer neuen, korrekten Kündigung behoben werden.
  3. Mieter:innenrechte respektieren: Ist die Kündigung nicht anfechtbar, muss dem Mieter oder der Mieterin die Möglichkeit gegeben werden, sich entsprechend vorzubereiten oder auf eine einvernehmliche Lösung hinzuarbeiten.
  4. Juristische Beratung einholen: In strittigen Fällen ist es ratsam, einen Experten bzw. eine Expertin oder eine Schlichtungsstelle einzubeziehen, um teure Gerichtsverfahren zu vermeiden.
  5. Interne Prozesse verbessern: Nach einem Fehler sollte der Kündigungsprozess überprüft und optimiert werden, um ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden.

Wie kann der Einsatz digitaler Tools den Kündigungsprozess optimieren?

Digitale Lösungen erleichtern den Kündigungsprozess erheblich und tragen zur Fehlervermeidung bei. Besonders hilfreich sind:

  • Automatische Fristenberechnung: Die Immobilienverwalter Software berechnet Kündigungsfristen basierend auf den Vertragsdaten und versendet rechtzeitig Erinnerungen.
  • Vorlagen für rechtssichere Kündigungsschreiben: Standardisierte Dokumente helfen, Formfehler zu vermeiden.
  • Dokumentation und Archivierung: Alle Kündigungen und zugehörigen Schriftwechsel werden digital gespeichert und sind jederzeit abrufbar.
  • Digitale Kommunikationsplattformen: Der strukturierte Austausch mit Mietern und Mieterinnen sowie Eigentümern und Eigentümerinnen reduziert Missverständnisse und erleichtert die Klärung offener Fragen.

Fazit: Wie können Immobilienverwalter:innen durch präzise Kündigungsprozesse rechtliche Risiken minimieren?

Ein fehlerhafter Kündigungsprozess kann kostspielige Rechtsstreitigkeiten und Verzögerungen nach sich ziehen. Um dies zu vermeiden, sollten Immobilienverwalter:innen sicherstellen, dass alle Fristen, Formvorschriften und gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Besonders unklare Kündigungsfristen, fehlende Nachweise oder unzureichende Begründungen sind häufige Fehlerquellen, die zu Anfechtungen führen können.

Präventive Massnahmen wie eine klare Kommunikation mit Mieter:innen, eine sorgfältige Dokumentation und regelmässige Überprüfungen der Kündigungsunterlagen helfen, Risiken zu minimieren. Durch den Einsatz digitaler Lösungen lassen sich Fristen automatisch überwachen, standardisierte Kündigungsvorlagen nutzen und Dokumente revisionssicher archivieren.

In unserem Leitfaden für Immobilienverwalter:innen erhalten Sie einen detaillierten Überblick über die Rechte und Pflichten von Vermietern bzw. Vermieterinnen und Mietern bzw. Mieterinnen.

Um langfristig rechtliche Risiken zu reduzieren, sollten Immobilienverwalter:innen ihre internen Prozesse regelmässig optimieren. Dazu gehören Mitarbeiterschulungen, der Einsatz von Checklisten sowie der gezielte Einsatz digitaler Verwaltungssoftware. Wer auf eine strukturiert durchgeführte Kündigungsabwicklung setzt, spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern stärkt auch das Vertrauen aller Beteiligten.

Samuel Baumgartner

Samuel Baumgartner verfügt über eine vielseitige berufliche Laufbahn. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung entwickelte er seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit in verschiedenen Positionen. Neben diversen Weiterbildungen in der Immobilienbranche erwarb er einen Bachelorabschluss in Business Communications an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und vertiefte sein Wissen im Bereich Change Management. Seine Erfahrungen erstrecken sich über die Software- und Immobilienbranche, wo er als Leiter Marketing und Verkauf bei W&W Immo Informatik AG den Marktauftritt neu gestalte und mit seinem Team erfolgreiche Verkaufsstrategien entwickelte. Aktuell ist Samuel Baumgartner CEO von Fairwalter.

Veröffentlicht am Mär 27, 2025

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