Gebäudeversicherung Schweiz: Schutz für Ihre Immobilie

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Zuletzt aktualisiert am Mai 31, 2024

Eine Gebäudeversicherung ist eine fundamentale Absicherung für jede:n Immobilienbesitzer:innen, die vor den finanziellen Folgen verschiedener Schäden an der Bausubstanz schützt. Diese Art der Versicherung deckt üblicherweise Grundrisiken wie Feuer, Naturereignisse und Wasserschäden ab. In der Schweiz sind bestimmte Aspekte der Gebäudeversicherung, insbesondere gegen Elementarschäden, in vielen Kantonen sogar obligatorisch.

Was ist eine Gebäudeversicherung? Die Gebäudeversicherung schützt die Substanz Ihres Gebäudes. Sie kommt für Schäden auf, die durch eine Vielzahl von Risiken verursacht werden können, darunter Brände, Stürme, Hochwasser, Hagel und in einigen Fällen auch Erdbeben. Je nach Vertrag können auch weitere Schäden, wie Rohrbrüche oder Schäden durch Vandalismus, abgedeckt sein.

Für Immobilienbesitzer:innen ist eine Gebäudeversicherung unerlässlich, da sie hilft, einen der grössten Vermögenswerte – das eigene Haus oder Gebäude – zu schützen. Ohne diese Versicherung könnten die Kosten für die Reparatur oder den Wiederaufbau nach einem Schadensfall enorm sein und den oder die Immobilienbesitzer:in sogar in den finanziellen Ruin treiben. Sie bietet somit nicht nur Schutz vor unvorhersehbaren Ereignissen, sondern auch Sicherheit für die finanzielle Zukunft.

Beispiele für Schadensfälle:

  1. Feuerschaden: Nach einem Blitzschlag entsteht ein Feuer, das Teile des Daches zerstört. Die Gebäudeversicherung deckt die Kosten für die Reparatur des Daches sowie für die Beseitigung von Brandschäden.
  2. Wasserschaden: Ein geplatztes Rohr im Winter, während die Bewohner:innen im Urlaub sind, führt zu erheblichen Wasserschäden an Böden und Wänden. Die Gebäudeversicherung übernimmt die Kosten für die Trocknung, Wiederherstellung und den Austausch beschädigter Installationen.
  3. Sturmschäden: Ein heftiger Sturm beschädigt die Fassade des Gebäudes. Die Versicherung kommt für die Reparatur der Fassade und für beschädigte Fenster auf.

Diese Beispiele zeigen, wie eine Gebäudeversicherung in der Praxis funktioniert und warum sie ein unverzichtbarer Bestandteil des Risikomanagements für jede:n Immobilienbesitzer:in ist. Indem sie die finanzielle Last nach unvorhergesehenen Ereignissen minimiert, ermöglicht sie es den Eigentümern und Eigentümerinnen, sich auf die Wiederherstellung ihres Eigentums zu konzentrieren, ohne sich um die finanziellen Konsequenzen sorgen zu müssen.

Ehepaar sitzt mit Tochter auf einem Teppich und halten ein Dach aus Pappe schützend über ihr Kind. Gebäudeversicherung.

Welche Schäden deckt eine Gebäudeversicherung in der Schweiz ab?

In der Schweiz bietet die Gebäudeversicherung Schutz für eine Vielzahl von Schäden, welche die Struktur und Substanz eines Gebäudes betreffen können. Hier ist eine Übersicht über die Hauptarten von Schäden, die typischerweise von einer Gebäudeversicherung abgedeckt werden:

  1. Feuerschäden: Schäden durch Brand, Blitzschlag, Explosion und Implosion.
  2. Wasserschäden: Schäden durch Rohrbrüche, Auslaufen von Wasser aus sanitären Anlagen sowie Überschwemmungen.
  3. Sturmschäden: Schäden durch Stürme, Hagel und in einigen Fällen auch Schäden durch Lawinen und Erdrutsche.
  4. Elementarschäden: Abhängig vom Kanton können auch Schäden durch Naturereignisse wie Hochwasser und Erdbeben abgedeckt sein.

Spezifische Bedingungen und Einschränkungen:

  • Selbstbehalt: Viele Policen beinhalten einen Selbstbehalt, der besagt, dass der Versicherungsnehmer bzw. die Versicherungsnehmerin einen Teil der Schadenssumme selbst tragen muss.
  • Wertminderung: Schäden, die durch allmähliche Abnutzung oder mangelnde Wartung entstehen, sind oft ausgeschlossen.
  • Maximale Entschädigungsgrenzen: Einige Policen setzen Höchstgrenzen für die Auszahlung bei bestimmten Schadentypen.
  • Geographische Einschränkungen: In bestimmten Hochrisikogebieten können zusätzliche Einschränkungen oder höhere Selbstbehalte gelten, besonders bei Naturgefahren.

Bewertungen und Schadensregulierungen:

  • Bewertungsverfahren: Die Versicherungsgesellschaft führt in der Regel eine Schätzung des Wiederbeschaffungswertes des Gebäudes durch. Diese Schätzung hilft dabei, die Versicherungssumme festzulegen, die ausreichend sein sollte, um das Gebäude im Schadensfall wiederherzustellen.
  • Schadensregulierung: Im Schadensfall muss der Schaden so schnell wie möglich der Versicherung gemeldet werden. Ein:e Gutachter:in wird anschliessend entsandt, um den Schaden zu bewerten und die Ursache zu bestimmen. Anhand dieser Bewertung wird die Höhe der Entschädigung festgelegt, wobei die spezifischen Bedingungen der Police berücksichtigt werden.

Es ist wichtig, dass Sie Ihre Police regelmässig überprüfen und sich über mögliche Einschränkungen und Bedingungen im Klaren sind, um sicherzustellen, dass Ihr Eigentum angemessen geschützt ist.

Wie unterscheiden sich die Angebote verschiedener Anbieter in der Schweiz?

Die Gebäudeversicherungslandschaft in der Schweiz ist vielfältig, und die Angebote verschiedener Anbieter:innen können sich erheblich unterscheiden. Diese Unterschiede betreffen oft die Deckungsumfänge, die Prämienhöhe und die spezifischen Serviceleistungen. Hier zwei unterschiedliche Angebote von Top-Anbieter:innen:

  • Versicherung A: Bietet eine umfassende Gebäudeversicherung, die neben den Standarddeckungen für Feuer- und Elementarschäden auch erweiterte Deckungen für Vandalismus und Glasbruch einschliesst. Versicherung A ist bekannt für einen schnellen Kundenservice und die unkomplizierte Schadensabwicklung.
  • Versicherung B: Konzentriert sich auf massgeschneiderte Versicherungslösungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien zugeschnitten sind. Ihre Policen bieten optionale Zusätze wie Betriebsunterbrechungsversicherung und erweiterte Haftpflichtdeckungen.

Die Prämien können je nach Anbieter:in, Lage des Objekts, Baujahr und Risikobewertung variieren. Die eine Versicherung mag günstigere Standardtarife anbieten, während die andere höhere Prämien für massgeschneiderte Policen verlangt. Die Unterschiede in den Versicherungsprämien spiegeln oft das Risiko und den Umfang des Schutzes wider, den die Versicherung bietet. In Gebieten mit höherem Risiko für Naturereignisse oder bei älteren Gebäuden können die Prämien beider Anbieter höher sein.

Was beim Wechsel der Gebäudeversicherung zu beachten ist:

  • Kündigungsfristen und Vertragsbedingungen: Überprüfen Sie die Kündigungsfristen Ihrer aktuellen Police. Ein Wechsel ist in der Regel zum Ende der Vertragslaufzeit möglich, wobei die Kündigung oft mehrere Wochen oder Monate vorher eingereicht werden muss.
  • Überlappung der Policen vermeiden: Stellen Sie sicher, dass die neue Versicherung nahtlos beginnt, wenn die alte Police endet, um eine Zeit ohne Versicherungsschutz zu vermeiden.
  • Vergleich der Deckungsumfänge: Achten Sie darauf, dass die neue Versicherung mindestens einen gleichwertigen oder besseren Schutz bietet als Ihre aktuelle Police. Überprüfen Sie besonders die Deckung von Elementarschäden und anderen kritischen Risiken.

Ein Wechsel der Gebäudeversicherung kann finanzielle Vorteile bieten oder zu einem verbesserten Schutz führen, erfordert jedoch eine sorgfältige Prüfung und Planung. Es ist ratsam, Angebote von mehreren Versicherern einzuholen und gründlich zu vergleichen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Was sind die rechtlichen Grundlagen der Gebäudeversicherung in der Schweiz?

Die Vorschriften und Praktiken für Gebäudeversicherungen variieren je nach Kanton in der Schweiz. Diese gesetzlichen Grundlagen sind entscheidend, um den Umfang des Versicherungsschutzes und die Rechte der Versicherungsnehmer:innen zu bestimmen.

  • Kantonale Versicherungsgesetze: In vielen Kantonen gibt es spezifische Gesetze, die den Versicherungsschutz gegen Feuer und Elementarschäden regeln. Diese Gesetze legen fest, welche Arten von Schäden obligatorisch gedeckt werden müssen und wie die Versicherungen diese Risiken versichern.
  • Bundesgesetz über den Versicherungsvertrag (VVG): Dieses Gesetz regelt die Beziehungen zwischen Versicherungen und Versicherungsnehmern bzw. Versicherungsnehmerinnen allgemein und gilt auch für Gebäudeversicherungen. Es enthält Bestimmungen über Vertragsabschlüsse, Informationspflichten, Prämienzahlungen und die Rechte der Versicherungsnehmer:innen bei Schadensfällen.

Einfluss dieser Gesetze auf den Versicherungsschutz und die Ansprüche der Versicherungsnehmer:innen:

  • Versicherungspflicht: Die kantonalen Gesetze bestimmen oft, dass bestimmte Gebäude obligatorisch gegen Feuer und gewisse Elementarschäden versichert sein müssen. Dies stellt sicher, dass alle Gebäudeeigentümer:innen einen grundlegenden Schutz besitzen.
  • Deckungsumfang: Die gesetzlichen Vorgaben definieren, welche Risiken mindestens abgedeckt sein müssen. Versicherer können darüber hinausgehenden Schutz anbieten, aber nicht daruntergehenden.
  • Regulierung der Prämien: In einigen Kantonen werden die Prämien für die obligatorische Versicherung staatlich reguliert, um Fairness und Zugänglichkeit zu gewährleisten.
  • Schadensregulierung: Das VVG und kantonale Gesetze regeln, wie Versicherer Schäden bewerten und regulieren müssen, was einen fairen und transparenten Prozess für Versicherungsnehmer:innen garantiert.

Wo finde ich weitere Informationen?

  • Offizielle Webseiten der Kantonalen Gebäudeversicherungen: Viele Kantone haben spezielle Institutionen oder Behörden, die für die Gebäudeversicherung zuständig sind. Diese Webseiten bieten detaillierte Informationen zu den spezifischen Gesetzen und Vorschriften.
  • Bundesamt für Privatversicherungen (FINMA): FINMA überwacht die Versicherungsbranche in der Schweiz und bietet Informationen zu Bundesgesetzen, die Versicherungen betreffen.
  • Rechtsdatenbanken und juristische Portale: Plattformen wie Swisslex oder Weblaw bieten Zugang zu aktuellen Gesetzestexten und Gerichtsentscheidungen.

Die Kenntnis dieser rechtlichen Grundlagen ist für jede:n Gebäudeeigentümer:in in der Schweiz unerlässlich, um die Rechte und Pflichten im Rahmen der Gebäudeversicherung zu verstehen.

Wie können Sie Ihre Gebäudeversicherung optimieren?

Die Optimierung Ihrer Gebäudeversicherung kann sicherstellen, dass Sie einen adäquaten Schutz genießen, während Sie gleichzeitig Kosten effizient managen. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Gebäudeversicherung effektiver gestalten können:

Auswahl der richtigen Deckungssummen und Selbstbehalte:

  • Deckungssumme richtig wählen: Die Deckungssumme sollte dem Wiederbeschaffungswert des Gebäudes entsprechen. Dies ist der Betrag, den es kosten würde, Ihr Gebäude im Falle eines Totalverlustes neu zu bauen. Es ist wichtig, dass dieser Wert aktuell gehalten wird, besonders nach Umbauten oder bei Preissteigerungen im Bauwesen.
  • Selbstbehalt anpassen: Ein höherer Selbstbehalt kann die Prämie senken, bedeutet aber auch höhere Ausgaben im Schadensfall. Wählen Sie einen Selbstbehalt, der zu Ihrer finanziellen Situation passt. Manchmal kann ein moderater Anstieg des Selbstbehalts zu signifikanten Ersparnissen bei den Prämien führen.

Regelmässige Überprüfungen und Anpassungen der Police:

  • Jährliche Überprüfung: Eine jährliche Überprüfung Ihrer Police stellt sicher, dass Ihr Versicherungsschutz weiterhin Ihren Bedürfnissen entspricht. Dies ist besonders wichtig, wenn sich Ihre Lebensumstände ändern, z.B. durch Renovierungen, Erweiterungen oder den Kauf wertvoller Einrichtungsgegenstände.
  • Anpassung an Marktbedingungen: Marktbedingungen können sich ändern und regelmässige Überprüfungen helfen Ihnen, den Versicherungsschutz entsprechend anzupassen. Dies kann bedeuten, zusätzliche Deckungen hinzuzufügen oder nicht mehr benötigte Deckungen zu entfernen.

Zusatzversicherungen und optionale Deckungen:

  • Zusatzversicherungen: Abhängig von der Lage Ihres Gebäudes und anderen Faktoren kann es sinnvoll sein, Zusatzversicherungen wie Erdbeben-, Überschwemmungs- oder Lawinenschutz hinzuzufügen. Diese Deckungen sind oft nicht in Standardpolicen enthalten und können entscheidend sein, um umfassenden Schutz zu bieten.
  • Optionale Deckungen: Optionen wie Glasbruchversicherung oder Schutz für Solaranlagen können ebenfalls wichtig sein. Überlegen Sie, welche Risiken in Ihrer Region oder für Ihr spezifisches Gebäude relevant sind und prüfen Sie, ob zusätzliche Deckungen benötigt werden.

Kosten-Nutzen-Relation von Zusatzoptionen:

  • Analyse der Kosten-Nutzen-Relation: Beurteilen Sie, ob die Kosten für Zusatzversicherungen im Verhältnis zum potenziellen Risiko stehen. In Gebieten mit hoher Gefährdung durch Naturkatastrophen kann eine Zusatzdeckung entscheidend sein, trotz der höheren Kosten.

Wenn Sie diese Aspekte berücksichtigen und Ihre Gebäudeversicherung regelmässig überprüfen und anpassen, können Sie nicht nur sicherstellen, dass Sie umfassend geschützt sind, sondern auch, dass Sie nicht unnötig viel für Ihren Versicherungsschutz bezahlen.

Welche Zusatzoptionen sind bei Schweizer Versicherern populär?

In der Schweiz gibt es mehrere Zusatzoptionen für Gebäudeversicherungen, die bei Eigentümern und Eigentümerinnen aufgrund ihrer spezifischen Vorteile und der zusätzlichen Sicherheit, die sie bieten, besonders beliebt sind. Diese Optionen können den Versicherungsschutz deutlich erweitern und sind in bestimmten Situationen besonders nützlich.

  1. Erdbebenversicherung: Trotz der relativen Seltenheit von Erdbeben in der Schweiz bietet diese Zusatzoption Schutz vor Schäden durch seismische Aktivitäten. Denn auch kleinere Beben können erhebliche Schäden verursachen.
  2. Überschwemmungs- und Wasserschadensversicherung: Diese Versicherung deckt Schäden ab, die durch Hochwasser, Überflutungen und andere wasserbedingte Ereignisse verursacht werden, die über typische Leitungswasserschäden hinausgehen. Sie ist unverzichtbar für Immobilien in Hochwassergebieten oder in der Nähe von Gewässern, wo das Risiko von Überschwemmungen erhöht ist.
  3. Glasbruchversicherung: Sie deckt Kosten für die Reparatur oder den Ersatz von Glas und Fenstern, die durch Unfälle oder Vandalismus beschädigt wurden. Besonders sinnvoll für Gebäude mit grossen Glasflächen oder wertvollen Glasinstallationen.
  4. Solaranlagenversicherung (PV-Anlage Gebäudeversicherung): Diese Option schützt Photovoltaikanlagen und andere erneuerbare Energietechnologien, die an oder in Gebäuden installiert sind. Wichtig für Eigentümer:innen, die in erneuerbare Energien investieren, um Schäden durch Wetter, Vandalismus oder technische Defekte abzudecken.
  5. Bauherrenversicherung: Bietet Schutz während der Bau- oder Umbauphase eines Gebäudes gegen Schäden oder Unfälle auf der Baustelle. Diese Versicherung ist essentiell für Neubauten oder bei grösseren Renovierungen, um finanzielle Risiken während der Bauphase zu minimieren.

Die Entscheidung für zusätzliche Versicherungsoptionen sollte eine sorgfältige Bewertung der Risiken und der potenziellen Kosten dieser beinhalten. Trotz der Tatsache, dass zusätzliche Leistungen die Versicherungsprämien erhöhen können, besteht das Risiko, dass die Kosten für den Wiederaufbau oder die Reparatur erheblich höher ausfallen, wenn man nicht angemessen abgesichert ist. Es ist ratsam, in zusätzliche Versicherungen für spezifische Risiken einer Immobilie zu investieren, da sich dies auf lange Sicht lohnen kann.

Diese populären Zusatzoptionen bieten einen erweiterten Schutz für spezielle Risiken und können je nach Lage und Zustand des Gebäudes von entscheidender Bedeutung sein. Eine gründliche Bewertung und regelmässige Überprüfung der Policen stellen sicher, dass die Versicherungsdeckung immer den aktuellen Bedürfnissen und Risiken entspricht.

Welche häufigen Fehler sollten Sie bei der Gebäudeversicherung vermeiden?

Bei der Verwaltung von Gebäudeversicherungen können leicht Fehler unterlaufen, die zu schwerwiegenden Folgen führen, einschliesslich des Verlustes des Versicherungsschutzes. Es ist wichtig, diese potenziellen Fallstricke zu kennen und zu vermeiden, um sicherzustellen, dass Sie im Schadensfall vollständig abgedeckt sind.

  1. Unterversicherung: Eine der häufigsten Fehler ist die Unterversicherung Ihres Eigentums. Dies tritt auf, wenn die Versicherungssumme niedriger ist als der tatsächliche Wiederbeschaffungswert des Gebäudes. Im Schadensfall führt dies dazu, dass nicht alle Kosten von der Versicherung übernommen werden.
  2. Nichtmeldung von Änderungen: Versäumt es ein:e Eigentümer:in, signifikante Änderungen am Gebäude oder dessen Nutzung zu melden (z.B. Umbauten oder Erweiterungen), kann dies zur Ungültigkeit der Police führen.
  3. Fehlinterpretation des Deckungsumfangs: Viele Eigentümer:innen verstehen oft nicht vollständig, welche Risiken ihre Versicherung abdeckt. Das führt dazu, dass sie im Schadensfall überrascht sind, wenn bestimmte Schäden nicht übernommen werden.
  4. Vernachlässigung der Wartung: Regelmässige Wartung ist erforderlich, um den Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten. Schäden, die durch Vernachlässigung oder mangelnde Wartung entstehen, sind oft nicht gedeckt.

Beispiele für Fehler, die zum Verlust des Versicherungsschutzes führen können:

  • Ein:e Eigentümer:in führt eine signifikante Erweiterung seines bzw. ihres Gebäudes durch, ohne dies der Versicherungsgesellschaft zu melden. Nach einem Feuer stellt sich heraus, dass die zusätzlichen Quadratmeter nicht abgedeckt sind.
  • Ein Gebäude wird beschädigt, weil notwendige Dachreparaturen vernachlässigt wurden und die Versicherung lehnt die Deckung des Schadens ab, da der bzw. die Eigentümer:in seine Pflicht zur Instandhaltung nicht erfüllt hat.

Wie Sie diese Fehler erkennen und vermeiden:

  • Richtige Deckungssumme wählen: Stellen Sie sicher, dass die Versicherungssumme den vollen Wiederbeschaffungswert Ihres Gebäudes widerspiegelt. Berücksichtigen Sie dabei Marktpreissteigerungen und alle Verbesserungen oder Erweiterungen am Gebäude.
  • Kommunikation mit Ihrer Versicherung: Informieren Sie Ihre Versicherungsgesellschaft über jegliche Änderungen an Ihrem Eigentum. Halten Sie alle Vereinbarungen schriftlich fest.
  • Verständnis der Police: Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Versicherungsvertrag gründlich zu lesen und zu verstehen. Zögern Sie nicht, Fragen zu stellen, wenn etwas unklar ist.
  • Regelmässige Wartung: Führen Sie regelmässige Inspektionen und Wartungen durch, um sicherzustellen, dass Ihr Eigentum in gutem Zustand ist und alle Voraussetzungen für den Versicherungsschutz erfüllt sind.

Auf unserem Blog finden Sie weitere Informationen über wichtige Versicherungen für Immobilienbesitzer:innen.

Zwei schüttelnde Hände über einem Modellhaus sowie einem Vertrag. Gebäudeversicherung.

Schlussfolgerung: Warum ist eine umfassende Gebäudeversicherung unerlässlich?

Eine gute Gebäudeversicherung ist nicht nur eine finanzielle Absicherung, sie ist eine essenzielle Investition in den Schutz und die Zukunft Ihrer Immobilie. Schäden an Gebäuden können durch eine Vielzahl unvorhersehbarer Ereignisse verursacht werden, von Naturkatastrophen hin zu technischen Defekten. Ohne eine angemessene Versicherung können Reparaturkosten oder der Wiederaufbau für Eigentümer:innen enorm hohe Kosten verursachen und sie in eine finanziell prekäre Lage bringen.

Zusammenfassung der Bedeutung einer guten Gebäudeversicherung:

  • Schutz vor finanziellen Verlusten: Gebäudeversicherungen decken nicht nur die Kosten für Schäden, sondern schützen auch vor potenziellen finanziellen Katastrophen, die durch solche Schäden verursacht werden.
  • Anpassung an sich ändernde Bedingungen: Immobilien und die damit verbundenen Risiken können sich im Laufe der Zeit ändern. Eine regelmässige Überprüfung und Anpassung Ihrer Policen stellt sicher, dass Ihr Versicherungsschutz aktuell und umfassend bleibt.
  • Rechtssicherheit: Eine adäquate Gebäudeversicherung gibt Ihnen auch rechtliche Sicherheit im Schadensfall und unterstützt Sie bei der Abwicklung von Versicherungsansprüchen.

Es ist entscheidend, dass Sie regelmässig Ihre Gebäudeversicherungspolicen überprüfen und anpassen, um sicherzustellen, dass sie Ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechen. Überdenken Sie den Schutz Ihrer wertvollen Immobilieninvestition und lassen Sie sich nicht von vermeidbaren Schäden überraschen. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Policen kritisch zu bewerten und suchen Sie gegebenenfalls professionelle Beratung, um Ihren Versicherungsschutz zu optimieren.

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FAQs

Was passiert, wenn ich meine Gebäudeversicherung nicht regelmäßig überprüfe?

Ohne regelmäßige Überprüfung Ihrer Gebäudeversicherung riskieren Sie, unterversichert zu sein, was bedeutet, dass die Deckungssumme möglicherweise nicht ausreicht, um den Schaden vollständig zu decken. Dies kann im Schadensfall zu erheblichen finanziellen Belastungen führen, da Sie die Differenz zwischen dem tatsächlichen Schaden und der Versicherungsleistung selbst tragen müssen. Zudem kann es passieren, dass bestimmte Risiken, die durch neue Umstände entstanden sind, nicht abgedeckt sind.

Welche Zusatzoptionen sind für Gebäude in Hochrisikogebieten empfehlenswert?

Für Gebäude in Hochrisikogebieten, wie z.B. Gebiete, die anfällig für Überschwemmungen, Erdrutsche oder Erdbeben sind, sind folgende Zusatzoptionen empfehlenswert:

  • Hochwasserversicherung: bietet Schutz vor Schäden durch Überschwemmungen.
  • Erdbebenversicherung: deckt Schäden ab, die direkt durch Erdbeben verursacht werden.
  • Lawinen- oder Erdrutschversicherung: wichtig für Gebäude in bergigen oder hügeligen Regionen. Diese Zusatzdeckungen sind oft nicht in der Standardpolice enthalten und sollten entsprechend den geografischen Gegebenheiten hinzugefügt werden.

Welche gängigen Ausschlüsse gibt es bei der Gebäudeversicherung?

Gängige Ausschlüsse in der Gebäudeversicherung umfassen:

  • Schäden durch Krieg oder nukleare Ereignisse: Diese sind fast immer von der Deckung ausgeschlossen.
  • Schäden durch normale Abnutzung oder mangelhafte Wartung: Solche Schäden werden nicht als unvorhersehbare Ereignisse angesehen.
  • Vorsatz: Schäden, die absichtlich vom Versicherungsnehmer bzw. von der Versicherungsnehmerin verursacht wurden, sind ebenfalls ausgeschlossen. Es ist wichtig, die Policendetails zu lesen, um alle Ausschlüsse zu kennen.

Was sind die notwendigen Schritte im Schadensfall bei einem Gebäude?

Wenn ein Schaden an Ihrem Gebäude auftritt, sollten Sie folgende Schritte befolgen:

  1. Schaden dokumentieren: Machen Sie Fotos und notieren Sie Details zum Schaden.
  2. Versicherung informieren: Melden Sie den Schaden so schnell wie möglich Ihrer Versicherungsgesellschaft.
  3. Schadensbericht erstellen: Oft ist es erforderlich, einen detaillierten Bericht über den Schaden und die geschätzten Reparaturkosten zu erstellen.
  4. Mit der Versicherung zusammenarbeiten: Folgen Sie den Anweisungen Ihrer Versicherung für die Schadensbewertung und -regulierung.

Reparaturen: Nach Genehmigung durch die Versicherung können die Reparaturen durchgeführt werden.

Samuel Baumgartner

Samuel Baumgartner verfügt über eine vielseitige berufliche Laufbahn. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung entwickelte er seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit in verschiedenen Positionen. Neben diversen Weiterbildungen in der Immobilienbranche erwarb er einen Bachelorabschluss in Business Communications an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und vertiefte sein Wissen im Bereich Change Management. Seine Erfahrungen erstrecken sich über die Software- und Immobilienbranche, wo er als Leiter Marketing und Verkauf bei W&W Immo Informatik AG den Marktauftritt neu gestalte und mit seinem Team erfolgreiche Verkaufsstrategien entwickelte. Aktuell ist Samuel Baumgartner CEO von Fairwalter.

Veröffentlicht am Mai 31, 2024

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