Um erfolgreiches Marketing zu betreiben, ist es für Sie als Immobilienverwalter:in wichtig, ein Marketingkonzept zu erstellen. Mit diesem Konzept können Sie Ihre Marketingaktivitäten planen und kontrollieren, um Fehler zu vermeiden und eine einheitliche Strategie zu verfolgen. Wenn Sie Ihr Marketing strategisch planen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Bemühungen die gewünschten Ergebnisse erzielen. Aber wie gehen Sie dazu am besten vor?
Also, wie setzen Sie als Immobilienverwalter:in ein eigenes Marketingkonzept auf? Um als Immobilienverwalter:in ein eigenes Marketingkonzept aufzusetzen, sollten Sie zuerst Ihre Zielgruppe definieren und anschliessend eine Werbestrategie erstellen. Sie können dabei verschiedene Wege und Medien nutzen, um für Ihre Immobilienverwaltung mehr Aufmerksamkeit zu erlangen (z.B. über Online- und Offline-Werbung, Social-Media-Marketing und Networking-Aktivitäten).
Erfahren Sie im Folgenden, welche Dinge Sie dabei beachten sollten und wie Sie mit Ihrem Marketingkonzept erfolgreich sein können.
Was ist ein Marketingkonzept und welche Vorteile bringt es Ihnen?
Ein Marketingkonzept ist ein umfassender Entwurf, der sich an den Zielen Ihres Unternehmens orientiert. Er fasst die Strategien und all die notwendigen Massnahmen in einem systematischen Plan zusammen. Wenn Sie ein Marketingkonzept erstellen, bedeutet das, dass Sie alle Prozesse strukturieren, die für das Erreichen der kurz-, mittel- und langfristigen Ziele Ihres Unternehmens notwendig sind. Dieses Konzept hilft Ihnen, die erforderlichen Ressourcen effizient einzusetzen, um Ihre Zielvorgaben zu erreichen. Damit können Sie sich nicht nur Ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern, sondern auch Ihre Dienstleistungen als Immobilienverwaltung auf dem Markt erfolgreich platzieren.
So setzen Sie als Immobilienverwalter:in ein eigenes Marketingkonzept auf
Um erfolgreich am Markt zu bestehen, ist ein effizientes Marketing unerlässlich, insbesondere um neue Kunden und Kundinnen zu gewinnen und bestehende zu binden. Ihr Marketingkonzept sollten Sie am besten schrittweise erstellen.
Beginnen Sie mit der Definition Ihrer Zielgruppe – diejenigen, die Ihr Produkt oder Dienstleistung kaufen sollen. Anschliessend bestimmen Sie Ziele und Strategien und erarbeiten das Marketingkonzept. Im Folgenden haben wir alles für Sie zusammengefasst, was Sie dabei beachten sollten.
Wer sind Ihre Kunden und Kundinnen und was sind Ihre Bedürfnisse?
Zuerst sollten Sie sich die entscheidende Frage stellen, welche Personengruppe Sie mit Ihrer Leistung als Immobilienverwalter:in ansprechen und welche Probleme oder Bedürfnisse Sie befriedigen möchten. Beachten Sie dabei vor allem die verschiedenen soziodemografischen Faktoren und andere relevante Informationen, wie:
- Alter (z.B. junge Immobilieneigentümer:innen, die wenig Erfahrung im Immobilienbereich mitbringen)
- Ort (z.B. Eigentümer:innen, die Immobilien in bestimmten Städten oder Kantonen haben)
- Lebensauffassungen (z.B. Eigentümer:innen mit bestimmten religiösen Ansichten)
- Währung (z.B. Eigentümer:innen, die Kryptowährung als Zahlungsmittel bevorzugen)
- Lebensstil (z.B. Eigentümer:innen, die viel auf Reisen sind und über Videoanrufe kommunizieren möchten)
- Kulturen und Sprachen (z.B. französische Immobilieneigentümer:innen)
Es ist entscheidend, dass Sie bei der Untersuchung und Definition Ihrer Zielgruppe auch eine Trennung zwischen den B2C- und B2B-Kunden und -Kundinnen vornehmen.
- B2C = «Business-to-Consumer» (entspricht Privatkunden)
- B2B = «Business-to-Business» (entspricht Gewerbekunden)
Um ein besseres Verständnis der Kundschaft zu erhalten, empfiehlt es sich, eine Art fiktives Profil zu erstellen, welches dem idealtypischen Kunden oder der Kundin entspricht. Diese sind auch als «Buyer Persona» bekannt. Sie denken sich also ein fiktives Profil zu einer Person aus, die von Ihren Dienstleistungen profitieren könnte. Bei bereits bestehenden Unternehmen ist es wichtig zu wissen, ob die vorhandene Kundschaft der tatsächlichen Zielgruppe entspricht. Dies können Sie relativ schnell herausfinden, indem Sie die vorhandenen Daten über die Motivationen und Bedürfnisse Ihrer Kundschaft analysieren oder eine kleine Umfrage durchführen. HubSpot bietet ein kostenloses Online-Tool, um eine Buyer Persona zu erstellen.
Für B2B-Marketing reicht die Darstellung einer Buyer Persona allerdings nicht aus. Darum sollten Sie auch über ein ICP (Ideal Customer Profile) nachdenken, was so viel bedeutet wie ein ideales Kunden- bzw. Kundinnen-Profil. Im Gegensatz zur Buyer Persona stellt das ICP die Merkmale eines idealen Unternehmens dar, an das Sie Ihre Dienstleistung als Immobilienverwaltung verkaufen möchten. Eine Buyer Persona repräsentiert oftmals den Entscheidungsträger oder Einkäufer innerhalb der ICP.
Die folgenden Schritte können Ihnen helfen, Ihre Zielgruppe und deren Bedürfnisse zu identifizieren:
- Erstellen Sie eine Liste potenzieller Kunden und Kundinnen, die für Ihre Immobilienverwaltung relevant sein könnten. Dazu können beispielsweise Eigentümer:innen von Immobilien, Immobilieninvestoren und -investorinnen und Immobilienentwickler:innen gehören.
- Führen Sie eine Marktanalyse durch, um festzustellen, welche Kundengruppen Ihre Immobilienverwaltung ansprechen sollte (z.B. durch Interviews, Umfragen oder Online-Recherchen). Ermitteln Sie, welche Ihrer Dienstleistungen am meisten nachgefragt werden (z.B. die Betreuung der Mieter:innen, die Organisation der Modernisierung des Immobilienobjektes oder die Erstellung der Nebenkostenabrechnung).
- Erstellen Sie Kundenprofile, um die Bedürfnisse Ihrer potenziellen Kunden und Kundinnen besser zu verstehen. Je mehr Eigenschaften Sie dabei einbeziehen, desto deutlicher wird das Bild (z.B. Immobilieneigentümer:innen zwischen 25 und 35 Jahren, die Immobilien in Zürich besitzen und recht unerfahren auf dem Immobilienmarkt sind). Verstehen Sie, wie Sie Ihre Dienstleistungen dieser Art von Kunden und Kundinnen am besten anbieten können, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden.
- Stellen Sie sich nun Fragen zum Konsumverhalten dieser Zielgruppe. Warum möchten diese Personen Ihre Dienstleistung als Immobilienverwaltung in Anspruch nehmen? Denken Sie auch daran, was die Kaufentscheidung dieser Zielgruppe beeinflussen könnte (z.B. mehr Flexibilität in Bezug auf Kommunikationskanäle).
Wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe?
Wenn Sie Ihre Zielgruppe festgelegt haben, sollten Sie Ihre Werbemassnahmen und Kommunikationsstruktur auf diese anpassen. Stellen Sie sich die Fragen:
- Wo halten sich die Nutzer:innen meiner Zielgruppe auf?
- Welche Medien konsumieren Sie?
Sie müssen herausfinden, auf welchen Kanälen (z.B. Social-Media-Plattformen, Zeitschriften usw.) Sie Ihre potenziellen Kunden und Kundinnen am ehesten abholen können. Damit können Sie einen bedeutenden Vorteil erlangen, der Ihnen hilft, langfristig Kunden und Kundinnen zu gewinnen. Wenn Sie sich also beispielsweise mit Ihrer Immobilienbewirtschaftung auf junge Immobilieneigentümer:innen fokussieren möchten, dann sollten Sie Kanäle verwenden, die junge Menschen ansprechen, wie zum Beispiel die Social-Media-Plattform TikTok.
Mehr zu den einzelnen Social-Media-Kanälen und wie Sie darüber als Immobilienverwaltung potenzielle Kundschaft generieren können, erfahren Sie in unserem Artikel «Wie können Sie als Immobilienverwalter:in mit Social Media Kunden und Kundinnen gewinnen?».
Natürlich entwickelt sich die Welt der Medien immer weiter. Darum sollten Sie versuchen, stets auf dem Laufenden zu bleiben und Ihre Zielgruppenanalyse immer wieder anzupassen. Denken Sie daran, dass die Analyse ein kontinuierlicher Prozess ist.
Wer sind Ihre Konkurrenten und Konkurrentinnen und welche Stärken und Schwächen haben diese?
An dieser Stelle sollten Sie den Blick auf den Wettbewerb und die Konkurrenz richten. Hier stellt sich die Frage, welchen Mehrwert Sie Ihren Kunden und Kundinnen im Vergleich zu Ihrer Konkurrenz bieten können. Dabei können zum Beispiel Dinge wie die Kaufmotivation und die Beratungsintensität eine Rolle spielen.
Dazu können Sie eine SWOT-Analyse durchführen (bezüglich Ihrer Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken). Ermitteln Sie dabei, welche Kernkompetenzen, Stärken und Schwächen sie gegenüber anderen Immobilienverwaltungsunternehmen haben. Machen Sie einen Vergleich. Dadurch erhalten Sie ein aussagekräftiges Ergebnis und können die nächsten Schritte festlegen.
Analysieren Sie ausserdem die aktuelle Situation und die möglichen zukünftigen Entwicklungen, um Ihre Chancen und Risiken zu erkennen und zu bewerten. Diese Analyse kann Ihnen helfen, Ihre Strategie zu verbessern und zu modernisieren, um sich in einem wettbewerbsorientierten Umfeld zu behaupten.
Zu Ihrem Vorteil empfehlen wir, die Lage Ihrer direkten Wettbewerber:innen in regelmässigen Abständen zu überprüfen und festzuhalten. Auf diese Weise können Sie schnell und einfach erkennen, wo Sie sich im Vergleich zur Konkurrenz befinden.
Wie grenzen Sie sich vom Wettbewerb ab?
Zudem sollten Sie sich überlegen, wie Sie sich von Ihrer Konkurrenz abgrenzen können. Dazu empfehlen wir Ihnen, Ihre Alleinstellungsmerkmale ausfindig zu machen. Dazu haben wir bereits ausführlich in unserem Artikel «Wie können Sie als Immobilienverwaltung mit Alleinstellungsmerkmalen (USPs) Aufträge gewinnen?» berichtet.
Welche Ziele möchten Sie mit dem Marketing erreichen?
Wenn Sie die Zielgruppe definieren und ein Gespür für den Markt und die Wettbewerbssituation haben, ist es an der Zeit, die Ziele für Ihr Marketing zu bestimmen. Diese können aus den Unternehmenszielen Ihrer Immobilienbewirtschaftung abgeleitet werden und sollten sowohl quantitativ als auch qualitativ definiert werden.
Art der Ziele | Beispiele |
Quantitative Ziele |
|
Qualitative Ziele |
|
Sobald Sie diese Ziele festgelegt haben, steht die Entwicklung einer passenden Marketingstrategie an.
Welche Massnahmen sind dafür notwendig?
Wenn Sie als Immobilienverwalter:in erfolgreich im Markt agieren möchten, ist die Auswahl der passenden Marketinginstrumente von entscheidender Bedeutung. Die Wahl der richtigen Instrumente hängt von Faktoren wie der Zielgruppe, der Strategie und den jeweiligen Dienstleistungen, die Sie als Immobilienverwaltung anbieten, ab.
Die Kommunikation, in Form von Werbung, ist ein zentrales Element im Marketingkonzept. Hierbei ist es entscheidend, die für die Zielgruppe relevanten Faktoren zu berücksichtigen. Sowohl klassische Werbung (Telefonmarketing, Direktmarketing oder Werbung in Funk und Fernsehen) als auch Online-Marketing (E-Mail Marketing, Suchmaschinenmarketing und Social-Media-Marketing) sollten Sie in Betracht ziehen.
Zum Thema Vermarktungsstrategien haben wir bereits einen ausführlichen Beitrag mit vielen nützlichen Informationen erstellt. Dort erfahren Sie, wie Sie neue Aufträge für Ihre Immobilienverwaltung generieren können und welche Möglichkeiten Sie haben.
Wie erstellen Sie ein gutes Marketingkonzept?
Bei der Erstellung eines Marketingkonzepts entscheiden Sie, welche relevanten Marketinginstrumente welche Gewichtung erhalten. Dabei sollten Sie das Marketingbudget nicht aus den Augen verlieren.
Letztendlich sollten Sie im Rahmen Ihres Marketingkonzeptes auch planen, wann welche Instrumente eingesetzt werden sollen. Dies ist wichtig, um die Erfolgsfaktoren bestimmen zu können. Zum Beispiel können Sie auf diese Weise feststellen, wann der richtige Zeitpunkt für eine Rabattaktion ist, wie viel Sie dafür ausgeben möchten.
Wenn Sie sich also Gedanken über Ihr Marketingkonzept machen, sollten Sie sich auf eine gute Abstimmung der einzelnen Massnahmen fokussieren und die Ergebnisse nachvollziehbar auswerten.
Welche Marketingaktivitäten waren erfolgreich, welche nicht?
Indem Sie die zeitlichen Elemente beachten, können Sie messen, wie erfolgreich die einzelnen Marketingmassnahmen sind. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viele Marketingmassnahmen gleichzeitig durchführen, da dies das Messen erschweren wird. Vergessen Sie ausserdem nicht, dass Sie auch andere Elemente, wie z.B. markenbildende Massnahmen, in Betracht ziehen müssen, die nicht unmittelbar messbar sind.
Denken Sie daran, dass Sie Geduld und Ausdauer haben müssen, um Erfolg zu erzielen. Messen Sie Ihre Ergebnisse, evaluieren Sie diese und passen Sie Ihre Strategie entsprechend an.
Wie können Sie eine langfristige Bindung zur Kundschaft herstellen?
Es ist Ihnen sicherlich bewusst, wie wichtig eine starke Bindung zur Kundschaft ist. Im Allgemeinen ist es preiswerter und effizienter, bestehende Kunden und Kundinnen zu behalten, als neue zu gewinnen. Daher ist es notwendig, dass Sie die Beziehung zu Ihren Bestandskunden und -kundinnen aufrechterhalten. Damit Sie nachhaltige Erfolge erzielen, sollten Sie sich verschiedene Massnahmen überlegen, um die Beziehung zu Ihrer Kundschaft zu festigen. Dazu zählen beispielsweise:
- der regelmässige Kontakt,
- ein exzellenter Service mit gleichbleibender Qualität,
- Vergünstigungen für treue Kunden und Kundinnen
- und Überraschungen mit zusätzlichen Leistungen.
Darüber hinaus bietet sich die Nutzung einer CRM-Software an, um einen Überblick über Ihre Kundschaft zu behalten und die Daten strategisch zu nutzen. Mit diesen Massnahmen können Sie eine starke Bindung zu Ihrer Kundschaft schaffen und somit langfristig erfolgreich sein.
Das Wichtigste für Sie in Kürze
Für ein erfolgreiches Marketing für Ihre Immobilienverwaltung ist es wichtig, dass Sie ein Marketingkonzept erstellen. Mit diesem Konzept können Sie Ihre Marketingaktivitäten planen und kontrollieren und eine einheitliche Strategie verfolgen. Bedenken Sie dabei folgende Punkte:
- Wer sind Ihre Kunden und Kundinnen und was sind Ihre Bedürfnisse?
- Wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe?
- Wer sind Ihre Konkurrenten und Konkurrentinnen und welche Stärken und Schwächen haben diese?
- Wie grenzen Sie sich vom Wettbewerb ab?
- Welche Ziele möchten Sie mit dem Marketing erreichen?
- Welche Massnahmen sind dafür notwendig?
- Wie erstellen Sie ein gutes Marketingkonzept?
Indem Sie vor allem die zeitlichen Elemente Ihres Marketingkonzepts beachten, können Sie messen, wie erfolgreich die einzelnen Marketingmassnahmen sind. Zudem ist es notwendig, dass Sie eine starke Bindung zu Ihrer Kundschaft herstellen und somit einen langfristigen Erfolg erzielen.
Michael Furrer verfügt über eine langjährige berufliche Laufbahn in der Informatik. Nach seiner Lehre in der Informatik und diversen Weiterbildungen in der Softwareentwicklung erwarb er einen Bachelorabschluss in Enterprise Computing und absolvierte mehrere CAS in den Bereichen Requirements Engineering und Prozess Management. Seine langjährigen Erfahrungen erstrecken sich über die Software- und Immobilienbranche. Als Leiter der Softwareentwicklung Rimo R5 bei W&W Immo Informatik AG sammelte er umfangreiche Erfahrungen in der Produktentwicklung für die Immobilienbranche. Er setzte diese Erfahrungen gewinnbringend ein, um dort den neuen Geschäftsbereich Cloud & Mobile aufzubauen. Michael Furrer ist der Chief Product Officer von Fairwalter und verantwortet die Produktentwicklung.